
Golf & Natur
Eine Oase der Artenvielfalt im Golfpark Idstein
Vor 1989 fand man auf dem heutigen Golfgelände, wie regional üblich eine Monokultur, die weitgehend auf den landwirtschaftlichen Flächen vom Getreideanbau geprägt war.
Im Jahr 1989 begann mit dem Bau der Golfanlage verbunden mit der enormen Pflanzung von Bäumen, Streuobstwiesen, Hecken sowie einer natürlichen Ufergestaltung ein neue Epoche. Nicht nur die Menschen erhielten eine Bereicherung für ihre Freizeitgestaltung, sondern auch für die gesamte Natur begann ein ökologisch wertvolles Zeitalter. Durch die entstandene artenreiche Vegetation auf einem Gebiet von über 160 Hektar bietet der Golfpark Idstein nunmehr in der Region optimale Bedingungen für den Bestand und die stetige Weiterentwicklung von Flora & Fauna.
Mit den folgendeN beschriebenen Maßnahmen leisten wir einen aktiven Beitrag zum Naturschutz – und das mitten auf dem Golfplatz. Unser Ziel ist es, Golf und Natur in Einklang zu bringen, sodass unsere Mitglieder und Gäste nicht nur das Spiel genießen, sondern auch die Schönheit und Vielfalt der Umgebung wahrnehmen können.
Vielleicht entdecken Sie auf Ihrer nächsten Runde eine Biene an den Obstbäumen oder hören das Zwitschern eines Vogels aus dem Totholzhaufen – kleine Zeichen dafür, dass Golf und Natur wunderbar zusammenpassen.
Bienen - Wertvolle Bestäuber und hauseigener Honig
Seit Jahren summt und brummt es auf unserem Golfplatz – denn schon lange haben wir Bienenstöcke auf dem Gelände. Unser bisheriger Imker hat seine Arbeit niedergelegt, doch wir freuen uns, mit Imker März aus Wörsdorf einen neuen Partner gefunden zu haben, der diese Tradition fortführt.
Bienen auf dem Golfplatz – Ein Gewinn für Natur und Spiel
Besonders unsere zahlreichen Obstbäume, darunter Apfel-, Kirsch- und Pflaumenbäume, profitieren von den fleißigen Bestäubern. Doch nicht nur die Bäume – auch Wildblumen, Sträucher und viele weitere Pflanzen rund um den Platz werden bestäubt und tragen so zur Artenvielfalt und einem gesunden Ökosystem bei.
Die neuen Bienenstöcke stehen rechts der Bahn 13 auf dem Südkurs. Hier haben die Völker genügend Raum, um ungestört zu arbeiten und die Natur auf unserem Platz zu bereichern.
Nachhaltigkeit, die man schmecken kann: Unser hauseigener Honig wird im Laufe des Jahres im Golfpark-Shop zum Verkauf stehen. Ein echtes Stück Golfpark Idstein zum Mitnehmen – regional, natürlich und mit viel Liebe von unseren Bienen produziert.
Wir sind stolz darauf, dass unser Golfplatz nicht nur ein Ort für sportliche Herausforderungen ist, sondern auch Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Vielleicht begegnen Ihnen auf Ihrer Runde ja die fleißigen Helfer – lauschen Sie dem Summen in den Bäumen!
Vögel - Naturnahe Lebensräume für gefiederte Bewohner
Im Jahr 2018 fand im Golfpark Idstein in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund Idstein (NABU) eine Nistkasten-Bauaktion statt. Unter der fachkundigen Anleitung der NABU-Mitglieder bauten Kinder mit großer Begeisterung 20 weitere Nisthilfen für den Golfplatz. Diese ergänzten die bereits 2017 installierten 40 Nistkästen, die seitdem gut angenommen wurden.
Die Nistkästen bieten wertvolle Brut- und Rückzugsorte für zahlreiche Höhlenbrüter wie Meisen, Rotschwänze, Kleiber und Feldsperlinge. Auch Fledermäuse und Hornissen profitieren von den geschaffenen Strukturen und tragen zur ökologischen Vielfalt des Golfparks bei.
Durch diese Aktion konnte das Interesse an der Natur – insbesondere bei Kindern – nachhaltig gefördert werden. Präsidentin Ines Heinz betont die Bedeutung solcher Initiativen, um das Bewusstsein für den Naturschutz zu stärken. Nach dem gemeinsamen Bau wurden die Nistkästen direkt auf dem Golfplatz angebracht.
Der Golfpark Idstein freut sich, dass im Laufe der Jahre kontinuierlich weitere Holzbeton-Nistkästen hinzugekommen sind. Die regelmäßige Kontrolle und Pflege der Nistkästen erfolgt durch den NABU, mit dem der Golfpark in engem Austausch steht. Dieses Engagement unterstreicht die enge Verbindung zwischen Golfsport und Naturschutz – eine Partnerschaft, die Mensch und Tier gleichermaßen zugutekommt.
Rebhühner - Schutz für eine bedrohte Art
Die Rebhühner sind europaweit vom Aussterben bedroht. Auf dem Gelände des Golfparks entstanden mit dem Bau der Golfanlage großflächige Ausgleichsflächen zur Entwicklung der Rebhuhnpopulation. Ein ortsansässiger Landwirt sorgt jährlich mit einer speziellen Getreideaussaat in Verbindung mit der Unteren Naturschutzbehörde für gute Entwicklungsvoraussetzungen für die Rebhühner. Mit etwas Glück kann man im Frühjahr sogar Rebhuhnketten beobachten.
Wildenten - Ein Zuhause an den Teichen des Golfparks
Zahlreiche Wildenten haben sich an den Schilf-Uferzonen der Teiche der Golfanlage angesiedelt. Zwei schwimmende Entenhäuser sorgen für Unterschlupf. Im Frühjahr sorgen Entenfamilien mit Nachwuchs für viel Freude.
Streuobstwiesen - Traditioneller Obstbau mit ökologischem Mehrwert
Auf dem Golfgelände wurden an verschiedenen Stellen Streuobstwiesen angelegt.
Die Streuobstwiese ist eine traditionelle Form des naturverträglichen Obstbaus. Auf Streuobstwiesen stehen hochstämmige Obstbäume meist unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Arten und Sorten. Die Streuobstwiesen haben eine besondere Bedeutung für den Vogelschutz. Charakteristisch für Streuobstbestände ist die Unternutzung als Dauergrünland. Dabei sind Streuobstwiesen kleine Paradiese, Refugien für bis zu 5000 Tierarten. Zwischen 15 und 20 Prozent von ihnen sind vom Aussterben bedroht.
Jährlich wird das Obst gesammelt und in der hauseigenen Gastronomie verwertet. Aus den Äpfeln wird naturtrüber Apfelsaft hergestellt.
Blumen- und Kräuterwiesen - Paradiese für Insekten und Vögel
Auf dem Golfgelände werden jährlich verschiedene farbenfrohe Wildblumen- und Kräuterwiesen für Insekten & Vögel angelegt.
Seltene Orchideen – Die Bienen-Ragwurz im Golfpark Idstein
Ein besonderes Highlight der Pflanzenwelt im Golfpark Idstein ist die Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera), eine heimische Orchideenart, die auf unserem Gelände wächst. Diese außergewöhnliche Pflanze fasziniert nicht nur durch ihre Schönheit, sondern auch durch ihre einzigartige Bestäubungsstrategie: Ihre Blüten ahmen das Aussehen und den Duft weiblicher Bienen nach, um männliche Bestäuber anzulocken – ein Phänomen, das als Mimikry bekannt ist.
Die Bienen-Ragwurz bevorzugt nährstoffarme, kalkhaltige Böden und gedeiht vor allem auf offenen Wiesen und an Wegrändern. Da viele ihrer natürlichen Standorte durch landwirtschaftliche Nutzung oder Bebauung verloren gegangen sind, steht sie in zahlreichen Regionen unter Schutz. Ihr Vorkommen im Golfpark Idstein ist ein Zeichen für die hohe ökologische Qualität des Geländes und unterstreicht die Bedeutung unserer nachhaltigen Pflegekonzepte.
Totholzhaufen als wertvoller Lebensraum
Zwischen Bahn 3 und Bahn 17 haben wir gezielt einen Totholzhaufen angelegt. Was auf den ersten Blick vielleicht unscheinbar wirkt, ist für viele Tiere ein echter Schatz: Hier finden Wildbienen, Käfer, Schmetterlinge und andere Insekten ein sicheres Zuhause. Doch nicht nur das – auch Vögel, Igel und andere kleine Säugetiere nutzen diese natürliche Struktur als Unterschlupf oder Nahrungsquelle.
Warum ist Totholz so wichtig?
In der freien Landschaft verschwinden natürliche Lebensräume zunehmend, doch Totholz als wertvoller Lebensraum ist ein zentraler Bestandteil eines gesunden Ökosystems. Es bietet Nistplätze, Schutz und Nahrung für eine Vielzahl von Lebewesen, die wiederum zur Bestäubung, Bodenverbesserung und Schädlingskontrolle beitragen.